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30 Jugendliche erarbeiten gemeinsam mit Profi-Schauspielern und Theaterpädagogen der Theater-Spiel-Schule e.V. ein modernes Musical. Das Stück über Liebe, Eifersucht, Intrigen und Müll von und für junge Leute erhält Unterstützung aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin. Projekte zur Abfallvermeidung und effektiveren Mülltrennung können zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen.

Kreuzberg, nahe Südstern. In der Mensa der Carl-von-Ossietzky-Oberschule herrscht Hochbetrieb. 1200 Schülerinnen und Schüler aus über 15 Nationen lernen hier. „Beim Thema Müll muss man bei Jugendlichen oft bei Null anfangen“, sagt Projektleiter und Regisseur Jürgen Bonk und sammelt einen Teil seiner Truppe ein. Achmed, Ibrahim, Tarik und Martha machen sich auf zum Musikraum. Jeden Mittwochnachmittag treffen sie sich zu den Proben. Ibrahim (18) und zwei weitere Tänzer arbeiten an ihrem Part: Als lebendig gewordener Abfall springen sie in der großen Eröffnungsszene des Musicals aus Mülltonnen.

Geübt werden Schrittfolgen und Bewegungen. „Real Hip Hop“ ist ihr Stil, und „Cool“ wollen sie tanzen: „Wenn die Botschaft von Schülern für Schüler rüberkommt, wenn man es oben auf der Bühne sieht, dann denken die Leute, da wird was Richtiges dran sein: Jetzt ist es oft verdreckt in der Mensa, aber das Thema Müll wird bei uns lebendig!“ – Achmed (18) ist sich sicher, dass die Leute dann ein bisschen mehr nachdenken und auch Yanni, der musikalische Leiter der Produktion, erklärt: „Wir machen das in einer coolen Variante, wir nutzen die Kraft der Musik und singen coole Texte“. Am Klavier wartet Alfons* (15) auf das Zeichen für seinen Einsatz. Auch Martha und Tarik legen los, in ihrem Duett singen sie über ihre Probleme als junges Paar. Ein aufwendiges Bühnenbild entsteht für das Stück, ein typischer Berliner Hinterhof, auch ein „Rattenballett“ ist in Arbeit. Jede Woche investieren rund 30 Jugendliche zwischen 3 und 8 Stunden ihrer Freizeit. Alle bringen sie ihren Background mit, sagt Projektleiter Bonk: Türkische, kroatische und polnische Wurzeln haben sie, der junge Klavierspieler stammt aus Ghana, ein anderer aus der Dominikanischen Republik. Ihre Erfahrungen fließen ein in die Umsetzung der Story, der Tänze und der Musik.

Noch wird dezentral geprobt, in Kreuzberg, am Olof-Palme-Jugendzentrum im Wedding und im Weinmeisterhaus in Mitte. Über Müll habe auch er früher nie viel nachgedacht, aber: „Wenn wir dann auf der Bühne sind, erreichen wir viele“, meint Yanni. „Wir zeigen mit Tanz und Musik, dass Müll in die Mülleimer gehört, und nicht auf die Straße“, so Ibrahim. Seit kurzem erst wird in den Klassenzimmern an der Carl-von-Ossietzky-Oberschule der Müll getrennt. „In DIE VOM HINTERHOF geht es darum, wie wir mit uns und den Dingen

umgehen, fasst Projektleiter Bonk zusammen. Die Premiere ist am 9. April 2011 im JugendKulturZentrum PUMPE in Tiergarten. Die ersten 7 Aufführungstermine stehen fest, Danach tourt das Stück durch verschiedene Jugendclubs in Berlin. Eine begleitende Ausstellung wird über das Thema Umweltschutz durch Recycling und Kreislaufwirtschaft informieren. Infos zu Kartenvorbestellungen gibt es unter www.theater-spiel-schule.de.

Der Verein „Theater-Spiel-Schule e.V.“ erhält für das Musical-Projekt Mittel aus dem Förderfonds Trenntstadt Berlin. Bis 2012 stehen dort insgesamt 2,7 Millionen Euro für kreative Abfallprojekte bereit. Damit können Aktionen zur Abfallvermeidung und besseren Mülltrennung gefördert werden, oder Projekte, die Zielgruppen ansprechen, die von der klassischen Abfallberatung bislang nicht erreicht werden. Umweltgruppen, Bürgerinitiativen, Vereine, Verbände, Privatpersonen und Unternehmen können einen Antrag stellen.

Parallel läuft die Aktion Trenntstadt Berlin. Mit Plakaten, Kinospots und dem Internetportal www.trenntstadt-berlin.de werden die Berlinerinnen und Berliner über die umwelt- und klimaschonenden Aspekte von Abfalltrennung informiert. Bereits jetzt spart  Abfalltrennung in Berlin jährlich 403.000 Tonnen CO2, und allein durch Papierrecycling wird in Berlin pro Jahr eine Holzmenge entsprechend der Größe des Grunewalds eingespart! Doch noch mehr ist im Sinne des Klimaschutzes notwendig: Ziel des Landes Berlin ist es, verglichen mit dem Stand von 1990, den CO2-Austoß bis 2020 um 40% zu senken, um so den Beitrag zum weltweiten Klimaschutz zu leisten. Auch Projekte wie das Musical „DIE VOM HINTERHOF“ können dazu beitragen, wenn durch umweltfreundliches Verhalten die Potentiale der Abfallkreislaufwirtschaft besser erschlossen werden. Informationen über weitere geförderte Projekte sowie zur Antragstellung gibt es unter www.stiftung-naturschutz.de/wirfoerdern/ foerderfonds-trenntstadt

(* Name geändert)

Ansprechpartner für die Medien:

Für Fragen zum „Förderfonds Trenntstadt Berlin“: Heidrun Grüttner 030 / 26 39 40 www.stiftung-naturschutz.de

Für Fragen zu „Trenntstadt Berlin“: Sabine Thümler 0171 / 22 72 210 www.trenntstadt-berlin.de. Hier finden sich Tipps zur Abfallvermeidung und Mülltrennung und Informationen zum Thema Kreislaufwirtschaft. Hier gibt es auch Fotos zum downloaden