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Mit den Tarifen für Müllabfuhr und Straßenreinigung bleibt die BSR auch in der Tarifperiode 2015/2016 bei ihrem strategischen Grundsatz niedriger und stetiger Gebühren. Das Tarifvolumen der Abfallwirtschaft und der Straßenreinigung steigt leicht an, was zum einen auf Mengeneffekte – wie zum Beispiel die Einführung der neuen Reinigungsklassen – und zum anderen auf die gestiegenen Personal- und Energiekosten zurückzuführen ist. Dabei ist es durch Effizienzmaßnahmen gelungen, die Tarifanpassung unterhalb der Kostensteigerung für die BSR zu halten. Die Tarife in der Abfallwirtschaft steigen leicht um 3,2% (1,6% pro Jahr) für die nächsten zwei Jahre. Der neue haushaltsbezogene Ökotarif wird 24,60 € pro Haushalt und Jahr betragen, die graue und die Biotonne werden im Gegenzug deutlich günstiger. Die Tarife der Reinigung erhöhen sich pro Reinigungsklasse um 2,1% (1,05% pro Jahr).

Die BSR treibt mit Unterstützung der Berliner Bevölkerung Getrenntsammlung und Recycling weiter konsequent voran. So konnten in den letzten Jahren die Sammelmengen für Sperrmüll, Wertstoffe und Bioabfälle markant gesteigert werden. Speziell bei der Bioabfallsammlung wird mit rund 66.000 Tonnen in 2014 ein Allzeithoch erreicht. Berlin hat – als eine der wenigen Kommunen in Deutschland – bereits seit 2013 eine inzwischen etablierte einheitliche Wertstoffsammlung, sowie einen vorbildlichen, bereits mehrfach ausgezeichneten Kreislauf bei der Bioabfallverwertung. Trotz dieses erheblichen Ausbaus der Recyclingleistungen und zum Teil deutlich gestiegener Kosten (Lohnabschluss öffentlicher Dienst, Energiekosten) bleiben die Gebühren im Durchschnitt aller Haushalte mit 126 € pro Jahr gering und Berlin bleibt die günstigste Großstadt in Deutschland bei den Abfallgebühren.

Mit der neuen Tarifstruktur schafft die BSR die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der ökologischen Abfallwirtschaft. Dabei dient der Öko-Tarif mit 24,60 € pro Haushalt zur fairen, von allen Haushalten gleichberechtigt getragenen Finanzierung der entgeltbefreiten oder -reduzierten Getrenntsammelangebote. Im Gegenzug sinken die Entleerungstarife der Hausmülltonne je nach Behältergröße zwischen 16% und 20%, der Entleerungstarif der Biogut-Tonne um rund 20%. Die Auswirkung des neuen Tarifsystems auf die einzelnen Haushalte ist von der jeweiligen Entsorgungssituation abhängig. Dabei zahlen Haushalte, die bislang deutlich mehr als der Berliner Durchschnitt bezahlt haben tendenziell etwas weniger und Haushalte, die bisher unter dem Berliner Durchschnitt lagen, etwas mehr. Die maximale Erhöhung beträgt dabei 1,52 € pro Haushalt und Monat (Entsorgung von 30 Liter pro Haushalt und Woche über einen 1100 Liter-Behälter, keine Nutzung der Biotonne), die Gesamtkosten bleiben in diesem Fall mit rd. 53 € pro Jahr weiter deutlich unter dem Berliner Durchschnitt. Die Tarife für die Sperrmüllabfuhr, Laubsack und den Müllsack bleiben unverändert, die Nutzung der Recyclinghöfe, die Wertstofftonne und die Weihnachtsbaumabfuhr bleiben gratis.

Im Einzelnen entwickeln sich die Gebühren wie folgt:

  • Der Ökotarif wird pauschal mit 24,60 € pro Jahr und Nutzungseinheit (Haushalt) erhoben.
  • Die Entgelte für die einzelnen grauen Hausmüll-Behälter sinken zwischen 16,9 % und 19,9 %. So sinkt die Gebühr für einen 120 Liter Behälter um 57,28 € pro Jahr, für den 1100 Liter Behälter um 233,96 € pro Jahr.
  • Die Entgelte für die Biogutentsorgung sinken um rund 20 % und bleiben damit deutlich günstiger als die graue Hausmülltonne.
  • Die einheitliche Wertstofftonne ist weiterhin entgeltfrei.
  • Die Nutzung der 15 Recyclinghöfe in Berlin bleibt ebenso entgeltfrei wie die Weihnachtsbaumeinsammlung.
  • Alle anderen Entgelte – vom Komforttarif, über Sperrmüll bis hin zu den Laub- und Müllsäcken - bleiben konstant.
  • Die Reinigungsentgelte steigen in der neuen Tarifkalkulationsperiode um 2,1%. Für ein Einfamilienhaus auf 500 m² Fläche im Siedlungsgebiet (Reinigungsklasse 4) steigen die Gebühren um 1,40 € im Jahr. Bei einem 500 m² großen Grundstück in einer Straße der höchsten Reinigungsklasse (1a) müssen 14 € pro Jahr mehr gezahlt werden.